Die Tiger 1200 - eine Bewertung nach Probefahrt2/2018 28.07.2019 Tipps und Tricks ergänzt mit erfolreicherr Tieferlegung des Fahrwerks um ca. 25 mm hinten und vorn mit 12 mm. heiß umstritten- welche Leistung hat sie denn nun? sind die Angaben von Triumph (141 Ps, 122 Nm) richtig und/oder ist die von Motorrad getestete 1200er ein Ausreißer nach unten? neu ein von mir eingetelltes Leistungsdiagramm /nach DIN auf externem Rollenprüfstand ermittelt Kauf der Tiger 1200 XRT Tipps und Tricks für die NEUE- Eigenentwicklungen und Umbau von Teilen, Sturzbügel, Gepäcksystem, demnächst Navi
Der Zufall will, dass ich gerade vor 3 Tagen sowohl den Test in "Motorrad" gelesen, als auch die XRT probegefahren habe. Bisher habe ich eine Explorer 2012 als auch eine des Bj. 2013 besessen. Die 2016 habe ich nach der Probefahrt nicht gekauft, weil sie mir gegenüber der 2013er, die ein Wilbers Fahrwerk hatte, nicht genug an Verbesserungen gegenüber der "alten" bot. Meine Erfahrung mit beiden alten TEX lautet, dass sich bis ca.. 5000 km sowohl am Fahrwerk als auch am Motor von allein, nämlich durch Einfahren, alles verbesserte. Deshalb halte ich auch die von "Motorrad" ermittelten Werte nicht für dauerhaft aussagefähig. Mir hat heute an dem brandneuen Tigerle bei der Probefahrt nichts an Drehmoment oder Leistung gefehlt. - Fahrwerk auf Straße und Comfort eingestellt- einfach für meine ca.. 73 kg. Top- kein "Gautschen", wie Motorrad schreibt - Kupplung und Getriebe ein Gedicht, so leicht zu betätigen- überboten von dem tadellosen "Easy-shift" das auch Schalten nach oben oder unten (Schalten ohne Kupplung) erlaubt -fast perfekt. - Motor eigentlich wie gewohnt, etwas weniger an Geräuschen, sehr laufruhig mit angenehmem Klang. Entgegen einiger Annahmen hier gibt es je nach Farbvariante bereits Lieferfristen von mehr als 2 Monaten- d.h. nicht nur bei mir ist die "Neue" angekommen. Was mir überhaupt nicht gefallen will, ist die nicht wirklich vorhandene Auswahl an Farben. Selbst das teuerste Modell der Gattung Straße gibt es nur in Rot oder Weiß- Schwarz z.B. nicht einmal gegen Aufpreis. Auch die Preise für das Zubehör sind saftig- dafür gibt es reichlich Auswahl. Weiter hat die XRT (Road) als High-end -Produkt dieser Gattung keinen Alu-Unterfahrschutz und auch den Sturzbügel sucht man vergebens. Dafür aber nahezu alles andere, was man braucht- oder ganz einfach "ist eben dran". - nicht zu vergessen: Sehr logisch, kristallklar und informativ das TFT- Display . Mir gefällt auch das gelungene Äußere, besonders die Frontbeleuchtung. Aber das ist sicher Geschmackssache. Ich schätze, sie wird mein. Zur heftigen Kritik die Leistung betreffend- siehe oben. Wenn ich sie nicht gefahren hätte, würde ich vermutlich mit meckern. So bin ich von der Tiger 1200 XRT nur eingenommen- nicht voreingenommen. Gerade denjenigen, denen ich persönlich aufgrund ihrer Kommentare einiges an Hintergrundwissen zutraue, würde ich eine Probefahrt empfehlen. Ich war positiv überrascht- zumal ich vor der Probefahrt den Test in "Motorrad" gelesen hatte. Natürlich kann und soll man bei einer neuen Maschine, die vorher noch keiner gefahren hat, Zurückhaltung üben. Deshalb ist auch die Probefahrt nicht mehr als ein erster Eindruck, dafür überzeugender als jeder aus der Zeitung stammende Testbericht. Alle Mitkonkurrenten im Reiseenduro-Segment -mit Ausnahme BMW- habe ich gefahren. Der/die neue Dreizylinder 1200er von Triumph ist in der Summe für meinen Bedarf wieder mein Sieger. Ich fahre viel und weit- mit der Explorer und auch mit der kleinen Tiger 800. Weil das so ist, beeindruckt mich ein Testbericht in einer Motorradzeitung nur in sehr engen Grenzen. Es kommt hinzu, dass mein vor langer Zeit erlernter Beruf grundsolide Kenntnisse auf dem Sektor des Motorenbaus verlangte. Davon profitiere ich auch noch heute. Ich bin gespannt, was "Motorrad" in der nächsten Ausgabe in einem Vergleichstest mit der Tiger und anderen herausfinden wird. Aber ich finde auch den jetzigen Bericht durchaus positiv. Der Vergleichstest in "Motorrad" ist erschienen. Wie von mir erwartet war die BMW 1200 GS der Testsieger, gefolgt von der neuen Tiger. In einem Extratest zur Reisetauglichkeit gewann die Tiger. Zum Gewicht ist anzumerken, dass das Trockengewicht der Vollausstattung XRT trotz des Serienzubehörs um 1 kg unter dem der XRX liegt. Gefühlt ist sie nicht leichter als die alte Explorer. Ergo ist der Gewichtsverlust keinesfalls nur durch Weglassen von Teilen erkauft, sondern mehr durch Arbeit im Detail. (Motor/Kurbelwelle abgespeckt, Auspuffanlage wesentlich leichter, Batterie leichter (leider auch schwächer) und einiges mehr. Am 01.03.18 war ich auf der Motorradmese in Dortmund und nahm die Gelegenheit war, Mitarbeiter von "Motorrad " und Triumph anzusprechen. Ich wollte eine Erklärung über die gemessenen Leistungsunterschiede (130 zu141 Ps, nur 109 zu 122 Nm). Es schien mir so, als seien die Mitarbeiter gebrieft. Sobald ich ins fachspezifische ging, kam nur noch Ausweichendes- aber keine Erklärung. Für die Käufer ist es natürlich wichtig, ob man den Angaben des Herstellers in der Werbung und in den offiziellen Zulassungsbescheinigungen glauben darf, oder nicht. Schließlich bezahlt man für das angebotene Produkt in seiner angepriesenen Form. Zur Zeit weiß ich aus erster Hand, dass die von Motorrad getestete Maschine bei Triumph England demontiert wird, um eventuelle Fehler zu erkennen. Es ist die Tiger, die von Triumph zwecks Test an Motorrad übergeben wurde und die auch zusätzlich auf dem Rollenprüfstand von Triumph in Roßbach mit 140 Ps gemessen wurde. T. schweigt sich aber aus. Der von mir nun selbst veranlasste Test nach DIN ergab in meinem Beisein eine Leistung von ca.. 130 Ps. Das Protokoll liegt hier vor:
Was bewegt Triumph dazu, die Käufer derart zu belügen- und sie so zu verprellen. Der Motor läuft auch mit 130 Ps exzellent. Vermutlich wurde die Leistung von 141 Ps nicht nach Euronorm 4 sondern mit einem Motor noch nach Euro 3 erreicht...
Diese Leistungsüberprüfung wurde hier durchgeführt: http://www.zweiradtechnik-aufermann.de/ Kaufvertrag/Lieferung der Tiger 1200 XRT Am Ende war es mir egal, ob die Tiger nun mehr als 141 Ps hat oder nicht- sie hat mich bei der Probefahrt mit ihren Fahrwerks- und sonstigen Qualitäten so überzeugt, dass ich sie gekauft habe. Eigentlich sollte sie erst gegen Ende April zur Auslieferung kommen. Da es sich innerhalb weniger Jahre um die vierte Tiger handelt, die ich in Düsseldorf erworben habe, hat sich das Auslieferungsdatum geändert. Man hat sich sicher eine Menge Mühe gegeben und konnte mir so schon Mitte März per Anruf bestätigen, meine Maschine sei eingetroffen. Und ja- ich habe mich riesig gefreut, weil ich damit wirklich nicht gerechnet habe. Meine "Alte" Explorer hat mich noch vergangene Woche wie immer sicher durchs Bergische begleitet- trotzdem war es nicht wie immer, weil ich sie bereits für den Eintausch vorbereitet hatte. Die "Neue" spukte da auch schon in meinem Kopf herum und an meine super gepflegte Explorer sollte kein Stäubchen mehr dran kommen. Wenn mich die Tiger 1200 ebenso treu begleitet wie meine Explorer, werde ich die Kaufentscheidung nicht bereuen. Jetzt wird erst einmal für meinen Bedarf einiges verändert, um sie auf mich abzustimmen. Vor allem werde ich mich intensiv mit den vielen elektrischen Gimmiks vertraut machen müssen- damit ich nicht wie der Ochs vorm Berg dastehe, wenn ich sie fahren will. Wo Gas und Bremse ist, weiß ich schon..... Ich habe sie- und rüste sie auf
Tiger 1200 mit Givi/Kappa-Sturzbügel, die eigentlich für die Explorer ab 2012 bestimmt sind. Handwerkliche Fähigkeiten und Werkzeuge sind hier ein MUSS
Nahaufnahme mit Blick auf die Tankverkleidung rechts, die an dem schwarzen Plastikeinsatz verändert werden muss, damit der Sturzbügel passt. Der Verkleidungseinsatz kostet netto ca.. 30,-€, kann also leicht ersetzt werden, wenn man den Sturzbügel nicht mehr will.
Eigenentwicklung aus Edelstahl für Givi Monokey Systeme, plus Adapterplatte aus Aluminium für Topcases. Foto der Platte folgt, von meiner alten Explorer übernommen.
Gesamtansicht rechte Seite
Der Sturzbügel wurde durch Anschweißen eines Zusatzbügels aktuell 2019 noch einmal nachgebessert- siehe weiter unten in diesem Bericht. Die niedrige Sitzbank- (20mm) eine eigentümliche Sache Obwohl ich aus der Konfiguration heraus bei T. eine ungeheizte niedrige Sitzbank geordert hatte, wurde ein Sitz geliefert, der zwar die Kennzeichnung "LOW" trug, aber alles andere als niedriger war. Das habe ich sofort reklamiert und um Klärung gebeten. Seit dem sind 3 Wochen ins Land gegangen, ohne, dass sich Triumph überhaupt geräuspert hat. Glücklicherweise war ich just in diesem Zeitraum auf Reisen auf der Insel Kreta um zu Wandern. Ich kann meine Tiger mit dem normalen Sitz aufgrund meiner Größe nicht ohne Probleme fahren und habe beim Händler in Düsseldorf die Rücknahme des angeblich niedrigeren Sitzes erbeten. Der Händler war selbst stinksauer über diese auch für ihn miese Behandlung durch Triumph GB und nahm die Bank zurück. Ich habe bei einem Sattler in Duisburg den geheizten Fahrersitz abpolstern lassen (Warmsbach in Duisburg). In der Vergangenheit war dort bereits einmal für meine alte Yamaha eine Sitzbank umgestaltet worden- eine erstklassige Arbeit, die sich hier im Blog unter "Umbau Yamaha" auch auf Fotos wiederfindet. Da bei der jetzigen Arbeit der Bezug erhalten werden konnte, war der Preis für die sehr gelungene Arbeit weit unter dem, was ich für den Sitz bei Triumph bezahlt hatte. Jetzt passt meine Tiger zu meiner Größe (1,72m). Es ergibt sich von selbst, dass ich die Firma Warmsbach gerne empfehle...es ergibt sich aber auch, dass mein Vertrauen in Triumph gelitten hat. Als nächstes habe ich mir vorgenommen, eine eigene Halterung für mein TTR 400 Navi zu bauen. Diese Idee habe ich fallen lassen, nachdem sich die Montage mittels Ram-Mount System am linken Lenkerende als einfache und gute Lösung erwiesen hat. Ich habe lediglich den ca.. 7cm langen Tragarm des Systems genommen und das Navi so hoch platziert, dass der Tankrucksack es nicht verdeckt und es auch während der Fahrt bedienbar bleibt Windschild, Easy shift, Tempomat (Autobahnfahrt) Bei einer Autobahnfahrt über ca.. 300 km habe ich bei wechselnden Geschwindigkeiten ausprobiert, wie sich bei meiner Größe die Windschutzscheibe und das/der Tempomat verhält. Bis gut 150 km/h lässt sich die Höhe der Scheibe so einregulieren, dass jeder die ihm genehme Einstellung finden wird. Ich lege bis 120 km/h wert darauf, dass das Visier offen bleiben kann und trotzdem wenig Geräusche und schon gar keine Insekten den Weg in den Helm finden. Das funktioniert in hervorragender Weise durch die präzise Verstellung der Scheibe mit dem Joystick. Zum Nachteil wird die erhebliche Flatterneigung- bedingt durch die Konstruktion der Mechanik, die die Scheibe hält.Je schneller (ab 150) je heftiger. Man lässt die Scheibe dann besser in niedrigerer Position. Mit dem Tempomat zu arbeiten ist ein wirklich einfaches Unternehmen. Simpler ging es noch nie. Gut erreichbare Tasten, durch Wippe km/h genau einstellbar, Erinnerungsfunktion nach Abschalten durch Kupplung oder Bremse. Das Schalten ohne Kupplung mit Hilfe des Easyshift muss ein wenig geübt werden. Es fällt schwer, als alter Hase auf die Kupplung zu verzichten. In den Gängen 3 bis 6 funktioniert es jedoch ohne Kupplung einwandfrei nach oben und unten. Nach oben ab dem 1. Gang. Ich musste erst herausfinden, dass das alles am Besten funktioniert, wenn man auch das Gas einfach stehen lässt- natürlich nicht unter Volldampf. Nach nun 18.000km möchte ich nicht mehr auf diese Schaltung verzichten. Nach oben Schalten: bereits ab 1.tem Gang ohne Problem, schnell und sicher einrastend. Nach unten Gas weg, jedoch nicht ganz zu. Nur scheinbar einfach- die Funktion des Reserveschlüssels Ich empfehle jedem Besitzer einer Tiger mit Keyless-Funktion sofort die Reserveschlüssel auszuprobieren. Es kommt vor, dass diese nicht auf das Steuergerät programmiert sind und deshalb bezüglich der Startfunktion nicht funktionieren. Weiter gibt das Handbuch die Stelle an der Maschine, an welche der Schlüssel für den Startvorgang gehalten werden soll, nicht genau genug an. Das Thema hat sich erst erledigt, nachdem ich die Sitzbank abgenommen und die Lage des Sensors gesehen habe. Man muss tatsächlich den Schlüssel von außen zwischen die beiden hinteren linken Rahmenrohre halten und ihn dann an die untere Plastikabdeckung(Außenwand des Werkzeugfachs) zwischen diese Rohre drücken. Der Sensor selbst liegt innen links in einer rechteckigen Ausbuchtung des Werkzeugfachs und wird nur so aktiviert. Wenn man -wie im Buch beschrieben- den Zündschalter betätigt, öffnet sich deutlich hörbar sofort das Lenkschloss und man kann starten. Hinter der roten Markierung verbirgt sich der Sensor..... Das Lenkschloß lässt sich nur betätigen, wenn die Zündung noch eingeschaltet ist. Also muss der Lenker eingeschlagen sein, bevor man über die Taste für das Lenkschloß alles abschaltet. Will man es öffnen, wird wie immer einfach die Zündung eingeschaltet. Die einfache Anbringung des Navigationsgerätes- hier TomTom Rider Träger des Navi ist das im Lieferungsumfang des TTR enthaltene RAM-MOUNT System. Es ist mit einer schweren Schelle am linken Ende des Lenkers befestigt und mit einer Original-Klemmstange (ca.. 7 cm lang) nach oben geführt. Dort wird die Haltekugel der Trägerplatte befestigt und die günstigste Position für das Navi gesucht. Es ist zu sehen, dass das Navi durch die Windschutzscheibe ausreichend gut vor Regen geschützt wird und trotz Tankrucksack (SWM 15 bis 20 L) gesehen wird und auch im Fall des Falles bedient werden kann. Gleichwohl wird das Display der Tiger nicht verdeckt. Man muss also nicht unbedingt selbst eine Halterung bauen. Das ist nun bereits 25000 km erfolgreich erprobt und hat sich bewährt. Nach nun 18.000 km reichen die Erfahrungswerte, die sowohl in Frankreich als auch in meiner bergischen Heimat gesammelt wurden aus, um ein fundiertes Urteil zu fällen. Ich habe mit der Tiger 1200 wegen ihres Gewichts tatsächlich mehr Mühe, als mit der Explorer. Nicht beim Fahren, wohl aber im Stand, bzw.. beim Schieben auf unebenem Untergrund. Sie ist einmal von mir abgelegt worden, so dass ich sie allein nicht wieder hoch heben konnte- allen bekannten Tricks zum Trotz. Deshalb habe ich den Sturzbügel erfolgreich modifiziert, so dass die Maschine schräg liegt und nicht beschädigt wird. Auch nicht die Spiegel oder Brems- und Kupplungshebel. Der Zusatzbügel ist aus Edelstahl und wird quasi als abstehendes Ohr an den eigentlichen Bügel geschweißt. Kratzer im Edelstahl lassen sich einfach entfernen. Bedingt durch die Schräglage lässt die Maschine sich nun auch besser anheben.
Sturzbügel mit zusätzlichem angeschweißtem Edelstahl-"Ohr".
Zur Metzeler-Tourance-Next-Bereifung ist anzuführen, dass sie besser zur Tiger 1200 passt als zur Explorer. Sie ist nicht perfekt- aber in Ordnung. Hält hinten mehr als 10.000km, vorn ca.. 7000, neigt aber zur Sägezahnbildung vorn. Es erfolgt jetzt der Wechsel auf den MPR 5 (Michelin). Die Bremsleistung und die Lebensdauer der Bremsklötze ist zumindest bei voraussehender Fahrweise im Solo-Betrieb nicht zu beanstanden. Die hinteren Beläge haben es bei nicht ganz 18.000km hinter sich, während die vorderen Beläge noch gut im Futter stehen. Das kommt aber tatsächlich stark auf Fahrweise und Fahrbahn sowie Beladung an. Die hinteren Beläge jenseits der 10.000km unbedingt regelmäßig beobachten. Bei mir kommen innerhalb der Garantie nur die Originalbeläge zur Verwendung. Deshalb kann ich weder EBC noch Brembobeläge beurteilen. Tieferlegung des Fahrwerks trotz semiaktivem Fahrwerks um ca.. 25 mm mit am Markt erhältlichen Teilen Wenn das Abpolstern der Sitzbank für "Kurzbeinige" wie mich nicht ausreicht, gibt es von mir mit Hilfe eines Tipps aus dem Tigerforum ausgetüftelte Methode der Tieferlegung unter Zukauf und Bearbeitung handelsüblicher Bauteile, bestehend aus einem Satz Umlenkungen (Knochen) für hinten, einer Edelstahl-Gewindestange mit Kugelköpfen (Ersatz für die Sensorstange) und letztlich die Tieferlegung der Telegabel. Auch rechtlich gesehen habe ich keine Bedenken in Richtung Betriebserlaubnis. Diese bleibt unberührt. Im Detail kann man wie folgt vorgehen: 1 Maschine auf Hauptständer, Sitzbänke entfernen, Hinterrad steht frei. 2 Auspuff demontieren, weil sonst ein Schraubbolzen der Umlenkung (Knochen) nicht ausgeschraubt werden kann 3 Alle Arbeiten rechte Fahrzeugseite Mitte, in Höhe hinteres Federbein 4 Schwarzen Plastikdeckel rechts, der die obere Sensorstange und den Sensor schützt, herausziehen (wird nur von 3 Kunststoffnasen gehalten)
Das ist der Sensor mit Hebel, der unter der schwarzen Abdeckung verborgen ist. Die Sensorstange ist an der Schwinge angelenkt und dreht über den Hebel den Sensor, der dem Steuergerät die Bewegung der Schwinge signalisiert.
Merke: Tieferlegung erfolgt durch den Umlenksatz (2 Knochen), der ca.. 12 mm länger ist, als der Originalsatz. Gemessen von Lochmitte zu Lochmitte der Knochen. Die neuen, mit KBA-Nr. versehenen Knochen drücken die Kardanschwinge an dieser Stelle um 11-12mm nach oben. Das ergibt an der Hinterachse gemessen ca.. 25 mm mehr Abstand zum Boden, da die Maschine auf dem Hauptständer steht.
Altteile (Sensorstange Original, Umlenkung Original)
Ende zu Ende gemessen 187 mm (+-)
Stellt man sie auf die Räder, ergibt sich eine um diesen Betrag verringerte Sitzhöhe- aber auch eine verringerte Bodenfreiheit (spielt bei meinen 73 kg keine Rolle, weil sie nicht so weit einfedert). Schwergewichte stellen am Display einfach eine größere Härte ein. Der Tieferlegungssatz kommt von MIZU (bei Polo erhältlich), ist für den Tiger ab Bj. 2018 Typ 301 mit ABE versehen und hat die Teile-Nr. 3021019. Das die Tiger dort noch unter Tiger Explorer geführt wird, ist ein Schreibfehler, weil ab Bj. 2018 der Name Tiger 1200 XR oder XC lautet. Die Typenbezeichnung V301 ist dann wieder richtig, denn dieser Typ ist einzig die neue Tiger 1200. Der Satz Knochen kostet bei Polo 99 €. Die alte Einstellung mit der Originalbestückung habe ich genau (elektronische Schieblehre) vermessen. Grund: Wenn die Schwinge ihre Grundposition durch die Verlängerung der Knochen verändert, wird bei Weiterverwendung der alten Sensorstange dem Sensor eine höheres Gewicht vorgegaukelt. D.h. der Abstand der Hinterachse zum Boden ist ja jetzt auf dem Hauptständer stehend um 25 mm gewachsen. Die Sensorstange muss also verkürzt werden, damit die dem Fahrergewicht entsprechenden Einstellungen Komfort usw.. gleich bleiben. Einfach ausgedrückt: Wenn der Tieferlegungssatz verbaut ist, sollte der Hebel des Sensors in der gleichen Position sein, wie im Original. Um das genau auszutüfteln habe ich einen Ratschenspanngurt um die hintere Felge und über den Rahmen gelegt. So konnte ich die Veränderung der Abstände alt-neu, die sich an der Hinterachse ergaben, simulieren und messen. Die Sensorstange sollte aus 6 mm Edelstahl-Gewindestange und zwei Kugelköpfen selbst hergestellt und um 2 mm kürzer sein als das Original. Damit wird die Veränderung durch den Tieferlegungssatz ausgeglichen und nicht auf den Sensor übertragen. Das ist nicht vorgeschrieben, veredelt und verbessert aber diese Arbeit. Die nach DIN verwendeten Kugelköpfe lassen durch ihr 6 mm Innengewinde durch Verdrehen auf der Gewindestange eine weitere Feinjustierung zu- was bei der britischen Ausführung nicht der Fall war. ( Bitte zusätzlich zu den Kugelpfannen/Köpfen unten und oben eine 6 mm Mutter zum Kontern verwenden). Bezugsquelle der 6 mm Kugelgelenke: https://www.fk-soehnchen.de/werkstatt/normteile/gelenkkoepfe-winkelgelenke/Winkelgelenk-DIN-71802-mit-Innengewinde.html Gewindestange Edelstahl aus dem Bauhaus Eigenarbeit, neue Sensorstange, die gegenüber der alten Stange um 2 mm gekürzt ist und sich feinjustieren lässt. Die Gewindestange kommt aus dem Bauhaus, 6 mm Edelstahl. Eine Originalstange von T kostet ca.. 40 €.
Im Anschluß an die Tieferlegung hinten habe ich auch die Telegabel um 11-bis 12mm weiter durchgesteckt. Dazu empfehle ich, Vorderrad und Bremssättel zu demontieren, Klemmfäuste öffnen, ggf.. auch Kotflügel demontieren. Nach dem Durchstecken beim Rückbau sauber von unten nach oben spannungsfrei befestigen (also Holme der Gabel nicht gegeneinander verdrehen). Darauf achten, dass die Abstandshülsen der Vorderachse an die richtige Seite kommen-sie sind mit Ringen gekennzeichnet.
Die Messung zwecks Durchstecken der Telegabel kann nach Abnahme der Abdeckungen einfach erfolgen, indem man z.B. mit einer Tiefenlehre oder einfach dem Zollstock den schwarzen Teil des Außenrohres misst. Abstand von der oberen Gabelbrücke zum Rand des Außenrohres 11-12mm (war meine Wahl). Das passt...
Probefahrten bis 200 km/h sehr erfolgreich- liegt wie ein Brett. Nachteil bleibt aus meiner Sicht der höhere Kraftaufwand beim Aufbocken. Zum Kurven "kratzen" habe ich sie als Leichtgewicht nicht gebracht. Sie steht auf dem Seitenständer etwas gerader.
Tags für diesen Artikel: Technik Trackbacks
Trackback-URL für diesen Eintrag
Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Hi,ich fahre die Tiger auch und bin begeistert. Ich möchte mich herzlich für den TIP mit der Abpolsterung des Fahrersitzes bedanken. Die Firma Warmsbach hat auch bei mir eine Top Leistung erbracht.
Also danke danke und immer oben bleiben.
p.s.auch der Rest des Artikels ist sehr informativ
Viele Grüße Dirk aus Eftstadt
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
|
Suche Kategorien Schlagwort-Wolke Kommentare
zu 02.03.2024, 17:26 Uhr
zu 22.11.2020, 13:23 Uhr
zu 19.11.2020, 18:06 Uhr
Fredis Touren- und
Schraubertipps
zu 13.10.2020, 18:55 Uhr
Hi,ich fahre die Tiger auch
und bin begeistert. Ich
möchte mich herzlich für den
TIP mit der Abpolsterung des
Fahr [...]
zu 05.04.2020, 15:44 Uhr
Hallo Fredi, ich habe gerade
den Bericht über den
Anlassertausch u. die
Probleme dazu auf Korsika
gelesen. Wenn du [...]
zu 17.02.2019, 18:01 Uhr
Erster Umbau Yamaha XJ900
Diversion/Verbesserung
Fahrbarkeit - Fredis Touren-
und Schraubertipps
zu 27.11.2018, 12:54 Uhr
Sehr guter Beitrag, kein
Gesabbel.
Vielen Dank
zu 28.08.2016, 07:06 Uhr
Hallo,
danke für den klasse
Bericht.
Ich werde mir
jetzt das 410er kaufen und
war auf der Suche nach
Erfahrungsb [...]
zu 07.08.2016, 16:03 Uhr
was soll ich viel ... außer
...
Ein herzliches Danke!
Eigentlich habe ich das
Handbuch zum 400er gesucht,
aber [...]
zu 11.07.2016, 08:39 Uhr
Meine 900er
(T709/Einspritzer-) Tiger
hat bei 120000 km nur einen
einzigen kleinen Defekt
gehabt, nämlich bei 8000
[...]
zu 10.08.2015, 14:25 Uhr
Hi Fredi
Schöne
Alternative zum sonst immer
im September von uns
besuchten Südfrankreich,
werde ich mir mal mer [...]
zu 06.08.2015, 11:45 Uhr
Hallo Alfred
Mir ist gesagt
worden das ich mein navi tt.
An ZündungsStrom anschließen
soll kannst du mir viellei
[...]
zu 01.06.2015, 14:48 Uhr
Super Seite! Weiter
so.
Grüße aus dem schönen
Niedersachen.
zu 26.05.2015, 17:38 Uhr
Hallo,
habe Tyre
installiert, es wird aber
keine Karte
angezeigt.
Bitte um Hilfe.
Archive Lieb-Links |