Motorradurlaub mit drei Motorrädern im Ostzipfel Oberbayerns
Mit drei Motorrädern im Ostzipfel Oberbayerns Wir waren mit vier Personen und drei Motorrädern unterwegs. Natürlich mit meiner aus diesem Forum bekannten 900er Diva, mit einer 600er Fazer (von meiner Frau) und einer weiteren 900er meines Freundes nebst Sozia. Gleich vorne weg- die Motorräder waren immer für uns da und stets treue Begleiter, und eigentlich wie immer- sparsam und äußerst zuverlässig. Nachdem ich nun in diesem Jahr reichlich Motorradkilometer auf Korsika zurückgelegt hatte, einige Touren in der Spessart/Odenwald-Region mit viel Spaß gefahren war, wollte ich mal sehen, wie sich ein Urlaub auf dem Bauernhof mit der Fahrerei verträgt. Dazu hatte ich mir diesen Bauernhof : http://www.kammeringer-hof.de/ in Waging am See ausgesucht. Wie sich ganz schnell herausstellte, war das Ehepaar Kaindl genauso freundlich, wie sich das bei der Buchung am Telefon angehört hatte. Der Hof verfügt über vier verschieden große Ferienwohnungen, von denen zwei Kleinere gerade auch für motorradfahrende Paare gut geeignet sind - und alle haben Balkon oder Terrasse. Auch ein Platz in der Garage wurde für die geliebten Bikes ohne Aufpreis schnell gefunden (Einer der Söhne des Hauses fährt Motorrad - vielleicht ist das eine Erklärung??).
Kammeringer Hof - Auch für Motorradfahrer als Ausgangspunkt für Touren ausgezeichnet geeignet. Nette Leut - schöne ruhige Unterkunft - neugierige Kühe
Das ist die Seite mit den Ferienwohnungen
Als wir am 31. August 2008 eintrafen, erwartete uns nicht nur dieser schöne Hof, sondern auch hochsommerliches Wetter. Was kann einen Motorradfahrer mehr freuen? Zumal ich sehr wohl wusste, dass es in dieser Region bis weit nach Österreich hinein nicht nur fantastische Routen, sondern auch einen See nach dem anderen gibt - beinahe jeder davon zum Baden geeignet. Ich halte es auch noch für besonders erwähnenswert, dass man mit der Kurtaxe eine Kurkarte bekommt, die kostenloses Bahnfahren bis nach Ruhpolding ermöglicht - für den Fall schlechten Wetters (der nur 2 mal eintrat). Zum Hof ist noch anzumerken, dass es für die Gäste einen liebevoll eingerichteten und überdachten Grillplatz gibt, der nach der Tagestour zum geselligen Beisammensein einlädt. Was will man mehr?? Abfahrt Bauernhof Wie immer habe ich die Touren erst vor Ort, ab Bauernhof, mit Hilfe der Shell-Generalkarte geplant und mit meinem Freund gemeinsam in gleich zwei TTRider 2 eingegeben. Wir wollten zum einen mal sehen, ob es Unterschiede gibt (gab es nicht) und zum anderen sicherer in der Dreier- Gruppe fahren. Unsere Touren lassen sich in Berg- und Flachlandtouren einteilen. Überwiegend führten unsere Ausflüge jedoch in die Berge. Zwischen diesen Ausflügen mit dem Motorrad gab es in der näheren Umgebung von Waging zur Entspannung jeweil 15 - 20km Wanderungen im nahegelegenen Seengebiet des Waginger-, Tachinger- und des Abtsees. Uns hat auch gut gefallen, dass man direkt unterhalb des Hofes nach 10 min. Fußweg in den Waginger See springen konnte - erfrischend nach einer Tour. Empfehlenswert ist natürlich auch der Tachinger See, der mit dem Waginger See verbunden ist und seinerseits insbesondere in Taching und Tengling mit eigenen Strandbädern und schönen Liegewiesen zum Schwimmen einlädt. Auch hier bekommt man mit Hilfe der Kurkarte einen Nachlass auf den kleinen Eintrittspreis. Klares Wasser ist garantiert! Nun will ich hier die schönsten Touren kurz beschreiben und sie zusätzlich in Form von Ortsangaben/Waypoints für den Rider 2 nachplanbar machen: Tour 1 - Zum Hintersteiner See Traunstein-Siegsdorf-Ruhpolding-Reit im Winkl-St. Johnn-Ellmau-Scheffau(dort zum Hintersteiner See)-Kufstein-Ebbs-Nußdorf am Inn-Riedering-Riemsting-Breitbrunn-Seebruck-Matzing-Kammer-Otting-Waging. Wer kürzer fahren will, kann auch ab Ebbs nach Aschau-Bernau-Prien um den Chiemsee herum oder direkt nach Waging zurück fahren. Ich kann jedenfalls versichern, dass im September alle Strecken fast blechdosenfrei und landschaftlich wunderschön waren. Ab Ruhpolding spätestens wird es traumhaft schön- die höheren Berge beginnen. Wer vorher Hunger auf ein zweites Frühstück verspürt, der sollte sich noch auf der deutschen Seite der Tour mit einem Leberkäsbrötchen oder einem Fleischpflanzerl verwöhnen. Gibt es eigentlich in jeder Metzgerei an der Warmtheke - und schmeckt ganz anders als zu Hause. Das Frühstück für die Motorräder (Sprich: Tanken) behält man sich besser für die österreichische Seite vor. Dort kostet der Sprit gute 20 Cent pro Liter weniger. Der Wechsel von Berg- und Seeblicken (u.a. der Weitsee/Mittersse und Lödensee hinter Ruhpolding) hat es in sich.
Das sind die Teilnehmer der Bayernsafari. Die Fahrerin der Fazer hat fotografiert.
Die Fotografin und Fahrerin der 600er Fazer
Auch diese Seen sind natürlich zum Baden geeignet. Es darf gelagert und geschwommen werden....Allerdings sollte man die Schwimmbewegungen nicht zu früh einstellen, weil sich sonst Blitzeis am Körper bildet. Die Straßenbeschaffenheit ist formidabel- eine Kurve reiht sich an die andere und nur wenige Straßenteile -etwa ab St. Johann- führen geradeaus- sind aber dennoch reizvoll. Wer schließlich meinem Tipp folgt und in Scheffau rechts zum Hintersteiner See abbiegt, wird über eine schmale Straße und an steilen Almen vorbei zu einem wunderschönen Bergsee geführt, an dem eine Badewiese zum Rasten - und für die Harten im Garten - der See zum Baden einlädt. Die weitere Fahrt führt erst nach Kufstein, dass ich zu umfahren empfehle. Die sogenannte Perle des Inns hat für mich wegen ihres starken Verkehrs ihren Glanz aus der Nähe verloren. Von Kufstein aus sind wir auf weniger befahrenen Nebenstrecken z.T. am Inn entlang nordwärts in Richtungs Chiemsee gefahren. Es bleibt eine schöne Strecke, die als Höhepunkt schließlich den Blick auf den Chiemsee (auf dem Teilstück zwischen Gstadt und Seebruck) und zuletzt die Aussicht auf Waginger- und Tachinger See aufweist. Die große Zahl anderer Seen, die auf oder an der Strecke liegen, hätten alle hier eine Erwähnung verdient - doch würde das den Rahmen sprengen. Mich hat vor allem auch fasziniert, wie sorgfältig die Bayern mit ihrer Natur umgehen. Man nimmt seinen Müll wieder mit und respektiert das Bemühen um Sauberkeit durch eigenes Beispiel.
Am Hintersteiner See- Nach dem Verlassen des Wassers, Auftauen und Wiederbelebung
Zweiter Tipp- das Salzburger Land Abfahrt wie gehabt - Ziel sind bei dieser Tour einige Seen des Salzburger Landes, hauptsächlich der Atter- und der Mondsee. Damit Möglichkeiten für andere Varianten bleiben, hier eine Entfernungsangabe von Waging bis zum Attersee: ca. 85 km auf wunderschönen Nebenstrecken - damit ist es Vielfahrern möglich, zum Beispiel ab Attersee die Tour noch auszuweiten. Die hier zusammengestellte Tour umfasst ca. 180 km hin- und zurück. Zuerst geht es von Waging über Petting nach Laufen, bzw. Oberndorf/Salzburg. In Laufen wird die Salzach überquert - hier Achtung - dass Navi tut sich ein wenig schwer, bevor es den Weg über die Salzach anzeigt. Nächstes Zwischenziel ist Obertrum am See, dass über ein Winzsträßchen und zahlreiche Kurven, die über einen Hügelkamm führen, erreicht wird. Von Obertrum geht es über Seekirchen (am Wallersee) und kleinen Straßen nach Thalgau. Parallel zur Autobahn gelangen wir ohne viel Verkehr an den Mondsee. Man muss - will man weiter zum Attersee - linksseitig am Mondsee entlang fahren, wird aber durch schöne Aussichten auf den See und die Berge dafür entschädigt, dass die rechte Seite nun nicht mehr durchgehend befahren werden darf.
Das ist der Mondsee - auch darin kann man schwimmen. Man hält sich nach dem Bad 5 Jahre länger frisch.
Das nächste Etappenziel ist der Attersee, der mindestens ebenso schön in der Landschaft eingebetet ist und entlang des Verbindungsflusses, der Seeache, erreicht wird. Mein Ratschlag lautet, entweder rechts um den Attersee herum zu fahren und in Steinbach einen Abstecher in Richtung Traunsee zu machen - oder, wenn das Sitzfleisch nicht reicht, gleich um den See herum zu fahren. Der Weg zum Traunsee (aber nicht daran entlang) ist nicht nur von der Aussicht her ein Leckerbissen, auch die Straße über den Höhenrücken ist für das Motorrad geschaffen. Warnschilder weisen allerdings eindringlich darauf hin, dass Motorradfahrer es nicht übertreiben sollten. Wir sind dann nicht am Traunsee entlang gefahren, weil dort ein Wahnsinnsverkehr tobte. Stattdessen sind wir den gleichen Weg zurück bis Steinbach- und von dort ganz um den Attersee herum gefahren.
Ist das nicht schön???
Das war ein Treffer, denn wenn man über den Höhenrücken zurück fährt, ergeben sich an mehreren Stellen - unter anderem an einem Rastplatz- die besten Blicke auf den Attersee. Auch die andere Seite des Attersees hat es in sich. Die Fahrt geht dort durch kleine Dörfer und eine sich am Seeufer entlang windende Straße, die zum Bummeln einlädt. Die Rückfahrt schließlich beginnt mit der Fahrt am Ufer des Mondsees entlang, geht -anders als bei der Hinfahrt - ab der Ortschaft Mondsee in Richtung Straßwalchen, oberhalb des Irrsees auf der Bundesstraße 154 entlang. Im Vergleich zum vorherigen Abschnitt ist das nicht so schön - aber auch nicht hässlich. Von Straßwalchen aus schließlich geht es über Nebenstraßen bis Mattsee - ein wieder schöner Abschnitt, der zuletzt den Blick auf die Trumer Seenplatte bietet. Zwischen diesen Seen sind wir dann hindurch gefahren, um über Nußdorf am Haunsberg (genau so ins Navi eingeben) nach Oberndorf und Laufen zu gelangen. Da wir eine weitere Alternative zum Hinweg haben wollten, sind wir von Laufen über Fridolfing und Tettenhausen zu unserem Hof zurück gefahren. An diese Tour schloss sich ein Abend am Grillplatz ab, der uns Heidenspass bereitete. Wir hatten beim Grillen und anschließendem Kartenspiel nämlich Zuschauer. Der Bauer hatte seine Rinder auf die Weide direkt am Haus verbracht. Leider habe ich kein Foto von der Szene, in der die Viecher im Halbkreis am Zaun standen und uns in Atemnähe zuschauten. Dem Ausdruck der braunen Kuhaugen habe ich aber entnommen, dass sie die Spielregeln nicht verstanden haben. Auch der Umstand, dass sie ihre mahlenden, wiederkäuenden Bewegungen nicht einstellten und es gleichzeitig hinter ihnen immer wieder platschte, spricht nicht dafür, dass sie jemals Idiotenbridge oder Poker lernen werden. Es war für uns jeden Falls - wie man in Bayern sagt - eine Mordsgaudi. Dritter Tipp- in Tittmonning über die Salzach Die Eingabe ins Navi lautete für diese Tour: Tittmoning-St. Radegund-Burghausen-Braunau am Inn-Obernberg am Inn-Bad Füssing-Thalling DE-Bayerbach-Bleichenbach-Anzenkirchen-Triftern-Tann DE-Marktl DE-Haiming DE-Burghausen-Tarsdorf-Ostermiething-Tittmoning-Waging...... Insgesamt betrachtet hat dieser Tipp seine Berechtigung, weil sich auf den Streckenabschnitten zu Beginn eine tolle Strecke auf der österreischichen Seite der Salzach entlang bis Burghausen windet, sich danach an einer Stelle mit Rastplatz der Blick von weit oben auf den Zusammenfluß von Salzach und Inn richtet und weil ---nun ja - nicht nur die Berge reizvoll sind.
Zusammenfluss von Salzach und Inn
Eigentlich ist nur der Abschnitt zwischen Braunau und Pocking ziemlich öde fürs Motorradfahren- ändert sich aber, um dann über kleinste aber gut asphaltierte Straßen durch das bayerische Hinterland (Hochburgen der CSU) zu führen. Hier wird wegen der häufigen Richtungswechsel (nicht in der Politik, sondern der Straßen) höchste Konzentration gefordert, dafür aber Wald, Wiesen und Bäche reichlich geboten. Im letzten Drittel steht dann der Besuch von Burghausen an.
Burghausen - eine Reise wert- auch als Teil einer längeren Tour
Das mittelalterliche Städtchen wird von der Höhe kommend durch das furchtbar hässliche Industriegebiet des Chemiegiganten Wacker erreicht. (Jetzt weiß ich endlich, woher der Fußballverein Wacker Burghausen kommt....). Burghausen wartet mit einer blitzsauberen Altstadt an der Salzach und der längsten mittelalterlichen Burg Europas auf. Wir haben deshalb- und wegen der sommerlichen Hitze- die Motorradklamotten ausgezogen und in die Koffer verstaut und uns die Stadt zu Fuß angeschaut. Mit einem leckeren Eis im Eiscafe`direkt am Brunnen in der Altstadt war nicht nur die Hitze besser zu ertragen- man konnte sich auch zwecks Entspannung in Seelenruhe Menschen und Stadt ansehen. Empfehlenswert. Nun könnte ich weitere Touren empfehlen, die wir in diesem Teil Bayerns gemacht habt. Der Stoff für drei weitere Tripps ist vorhanden. Ich möchte stattdessen lieber zu eigener Initiative auffordern, will gleichwohl durch einen Hinweis auf die sehr freundlichen Mitarbeiter des Verkehrsbüros diese Initiative fördern. Dort hält man nicht nur Tipps, sondern auch Info- Material bereit, dass sich für die Tourenplanung eignet. Ich habe z.B. zum Teil auf Tourenvorschläge für Oldtimer zurückgegriffen und darauf aufgebaut. Vergessen soll auch nicht sein, dass diese Region zum Wandern einlädt und nicht nur schöne Motorradstrecken bietet. Tags für diesen Artikel: Urlaub Kommentare
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Vielen Dank
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Hallo,
danke für den klasse
Bericht.
Ich werde mir
jetzt das 410er kaufen und
war auf der Suche nach
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zu 07.08.2016, 16:03 Uhr
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...
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aber [...]
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Hi Fredi
Schöne
Alternative zum sonst immer
im September von uns
besuchten Südfrankreich,
werde ich mir mal mer [...]
zu 06.08.2015, 11:45 Uhr
Hallo Alfred
Mir ist gesagt
worden das ich mein navi tt.
An ZündungsStrom anschließen
soll kannst du mir viellei
[...]
zu 01.06.2015, 14:48 Uhr
Super Seite! Weiter
so.
Grüße aus dem schönen
Niedersachen.
zu 26.05.2015, 17:38 Uhr
Hallo,
habe Tyre
installiert, es wird aber
keine Karte
angezeigt.
Bitte um Hilfe.
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Fredis Touren- und Schraubertipps am : Was bringt 2009? Vorschläge/Urlaubstipps - Teil 1