Touren Südfrankreich-am Grand Canyon du Verdon/Cote AzurGeschrieben von Alfred Vorbeck in UrlaubKommentare (2) | Trackback (1) Die andere Seite von Südfrankreich/ der Grand Canyon du Verdon und die Lacs Sisteron bis Cote Azur und Esterel Gebirge Schöne Orte rund um den Standort Regusse (Aups, Tourtour, Villecroze usw.) Kein Korsika- trotzdem genauso wunderschön - das ist Südfrankreich, dessen westlichen Teil, die Cevennen und das Ardeche Tal, ich für Motorradfahrer und andere Fans hier schon oft in Wort und Bild beschrieben habe. Obwohl ich schon vor 10 Jahren am Grand Canyon du Verdon, in Frejus und Saint Tropez war, hat es mich erst jetzt wieder dorthin zurück gezogen. Wirklich schade- ich hätte es eher tun sollen. Dafür aber ist nun klar, dass im nächsten Jahr (2012) die weitere Erkundung dieser Region ansteht. Das verwendete Kartenmaterial, gleichzeitig Planungsgrundlage für die Routenplanung am TomTom Rider 2 (und notwendiger Mitnahmeartikel bei jeder Tour) sind die Michelinkarten 114 ZOOM France/ Georges du Verdon im neuen 1:100.000 Maßstab und die Nr. 334 Alpes-deHaute-Provence im Maßstab 1:150000. Für die Anreise habe ich lediglich Übersichtskarten des ADAC verwendet. Doch hier der aktuelle Bericht aus diesem Jahr, zwei Wochen im September 2011- beginnend mit einer Tour zum Eingewöhnen: Man kann sich durch Anklicken mit der linken Maustaste die Wegpunkte der Tour zeigen lassen oder die Tour mit der rechten Maustaste anklicken und auf den PC laden, sie sodann z.B. mit Tyre öffnen und so komplett sehen. Die Details zur Vorgehensweise bei der Ansicht einer Tour in diesem Blog habe ich hier erklärt.
Schöne Tour von Regusse nach Sisteron. Die hier angebotene Route und das Städtchen selbst ist es wert.
Diese Tour mit einer Gesamtstrecke von ca. 180 km hatte es übrigens in sich- weil bei der Planung der Rundstrecke am Rider 2 Sisteron als Wegpunkt ständig ignoriert wurde, obwohl definitiv richtig gesetzt und auch im Display angezeigt. Das hatte zu Hause eine teilweise heftige Diskussion in einem TT Forum zur Folge, denn dieser Fehler war zunächst recht "unglaubwürdig". Wer von meinen Lesern hier diese Route aufruft und mit Tyre bearbeitet, wird keinen Fehler feststellen. Er tritt nur auf, wenn man sich die Tour auf dem Display des Rider anzeigen lässt- und dieser die Firmware 7.901 in Verbindung mit der Kartensoftware "Europa" 675.1322 aufweist. Wer diese Kombination hat, sollte also aufpassen und Sisteron als Zwischenziel eingeben- dann funktioniert es. Doch nun zurück zu diesem fantastischen Motorradurlaub -der auch ein Berg-Wanderurlaub war. Ich hatte als Standort den Ort Regusse ausgesucht, weil dieser über einen großen Campingplatz mit Mobilheimen verfügt, der sehr zentral liegt und Touren zur Küste genauso möglich sind, wie Touren in die Seealpen (und das Esterelgebirge) oder zu den vielen Lacs des Verdon. Zudem war der Preis eines großen Mobilhomes mit ca. 250 €/Woche recht günstig. Allerdings: Schön kann man den Platz nicht unbedingt nennen, denn er liegt einfach in einem steinigen Eichenwald ohne Fluß oder See. Man kann aber den nächsten See in kurzer Zeit -15min.- erreichen. Zwischendurch kann man sich auch im campingeigenen Pool abkühlen. Im Ort gibt es schließlich einige kleine Geschäfte und am Ortsrand einen Supermarkt mit automatischer Tankstelle, die sich auch mit der EC-Karte zufrieden gibt. Hier kann man ihn buchen: http://camping-de.homair.com/campingplatz_les_lacs_du_verdon.html So- nun kurz zur Anreise. Da ich aus dem Rand des Ruhrgebietes aus dem Städtedreieck Düsseldorf, Wuppertal-Essen anreise, bietet sich in der Nebensaison der Weg über Köln, Euskirchen, Luxemburg an. Zwar sind ca. 80 km Bundesstraßen in der Eifel Bitburg/Trier zu bewältigen- die aber in der Nebensaison weniger stark befahren sind. Bis Lyon geht es dann am Besten über die hervorragenden französischen Autobahnen- deren Preis allerdings auch immer hervorragendender wird. Für Hin- und Rückfahrt sind zusammen ca. 80 € Gebühren einzukalkulieren. Ich habe mich auf der Hinfahrt entschiedenen, ab Lyon die Route über Grenoble und später Sisteron zu wählen. Diese Strecke ist landschaftlich ausgesprochen reizvoll, fährt aber dafür über enge und reichlich kurvenhaltige Gebirgsstrecken zum Ziel Regusse. Was fürs Motorrad schön ist, kann mit Pkw und Motorradanhänger zur Qual werden. Ich war so gequält, dass ich am liebsten die Mopeds abgeladen hätte, um damit weiter zu fahren. Demzufolge habe ich auf der Rückfahrt auch die weitere Strecke (A 8 über St. Maxim und Aix nach Bollene) über die Autobahn gewählt und fast zwei Stunden weniger gebraucht. Der Zeitverbrauch lag bei einer Entfernung von 1100 bis 1200 km bei 12- 14 Stunden im Anhängerbetrieb (Merke: auf französischen Autobahn darf man auch mit Anhänger max. 130 km/h fahren). Ein weiterer Tipp: Bei Benutzung der Route de Soleil unbedingt Lyon umfahren- kostet 15 km Umweg, ist aber entspannender und um mindestens 30 min schneller, bei starkem Verkehr sogar noch deutlich mehr. Auch mit dem Motorrad ist durch Lyon kein schnelleres Durchkommen möglich. Die Autobahnmaut für eine Strecke für den Pkw mit Anhänger darf man je nach Route mit ca. 40 € berechnen. Diesel- und Benzinpreise sind wie bei uns. Und das ist das Ziel:
So sieht er aus- der See ist eigentlich Dreh und Angelpunkt unserer Aktivitäten aus >Motorradtouren und Bergwandern.
Die Landschaft am See (Lac) und am Canyon Der Lac du Croix ist der größte Stausee in einer ganzen Reihe von Seen, die mit Hilfe des Verdon entstanden sind. Dabei haben unsere französischen Nachbarn augenscheinlich auch ein Händchen für die Natur gehabt, denn der See wirkt durchaus, als sei er natürlichen Ursprungs. Tatsächlich soll er dies in deutliche kleinerer Form auch gewesen sein. Wenn man von Regusse -dem Standort- zum See fährt, ist die schönste von zwei schönen Routen die D71/D9 über Boudinard. Dort nähert man sich auf kleinen Sträßchen von oben dem See, dessen Anblick überraschend hinter einer Straßenkehre auftaucht. Je nach Sonneneinfall schillert er in den schönsten Farben -von Smaraktgrün bis strahlend Blau. Eine Brücke verbindet die D71 mit der D 111 und erschließt so das westliche Ufer des Lac. Man kann so über Saint Croix den See zur Hälfte umrunden und hinter Moustiers via D952 den Canyon befahren. Nur eines kann man in der Regel nur mit dem Boot: Im Lac du Croix schwimmen. Zumindest bedeutet es wegen der Eiseskälte kein wirkliches Vergnügen. Erstaunlicherweise gilt das nicht für den Verdon selbst, der hat nämlich an der Brücke von Carejuan (an der D 952 hinter Point Sublime) durchaus annehmbare Temperaturen.
An der Brücke von Carejuan- nach dem anstrengenden Motorradritt durch Canyon bei ca. 30 Grad eine willkommene Abkühlung.
In der Nebensaison (in diesem Fall Anfang September) ist die D 952 mit dem Motorrad ein wahrer Genuß, denn die Verkehrsdichte ist akzeptabel und läßt freies Dahingleiten und Schauen zu- natürlich an kritischen Stellen "Schauen" nach dem Anhalten. Ein weiterer Pluspunkt fürs Motorrad: Dafür gibt es an schönen Stellen immer ein Plätzchen.
Unvorstellbar- aber war. In diesem Canyon kan man Bergwandern, selbst unten am Fluß gibt es einen Weg. Bis zu 400m Höhenunterschied sind zu verkraften, auch akrobatische Leistungen erfordert der Aufstieg des "Vidal" für stärkere Nerven- mit Seilen und Leitern zu bezwingen
Dieser Anblick erschließt sich dem Bergwanderer- an manchen Stellen (den sogenannten "Balkonen") aber auch dem Motorradfahrer, der dazu absteigen muss (schadet bestimmt nicht- und kommt dem Allerwertesten zu Gute). Und so sieht einer der Steige aus, die z.T. allerdings Schwindelfreiheit erfordern und nicht mit Schlappen begangen werden können. Der Steig im Bild führt später fast senkrecht an Stahlseilen und Leitern nach oben- Kondition ist also unbedingt gefordert.
Schmaler Steig über dem Abgrund- Festhalten ist angesagt. So geht es später fast senkrecht an Seilen und Leitern nach oben
Wer sich- was eigentlich ein unbedingtes Muß ist- entschließt, den Canyon an beiden Seiten zu befahren, darf nicht vergessen, dem Städtchen Castellan einen Besuch abzustatten. Zwar ist der Canyon an seinem Beginn nicht ganz so faszinierend wie rund um den Point Sublime- dafür hat Castellane den Reiz eines Provencestädtchens und lädt zum Flanieren ein. Mitten im Canyon ist la Palud erwähnenswert- allein schon deshalb, weil hier die Route des Cretes abzweigt. Diese ehemalige Baustraße führt im engen Bogen unmittelbar über die Höhen des Canyons und verläuft stets dicht am Abgrund entlang- später mündet sie wieder in Höhe la Palud ein.
Am Canyon- hier die Sonderrunde ab la Palud, die zur Zeit nicht voll befahrbar war. Es wird daran gearbeitet....
Das soll nun für die Berichterstattung über den Canyon selbst erst einmal genug sein. Hinzuweisen wäre für Naturfreunde noch auf ein kleines Heft, das auch in deutscher Sprache zu haben ist und die schönsten Wanderungen im Verdon beschreibt: DIN 5 -Format, Grand Canyon du Verdon- Die schönsten Wanderungen (mit Überblick über Flora und Fauna). Das Meer- Cote Azur, Massif L`Esterel und die Wege dort hin Weiter geht es mit einem Tripp in die entgegengesetzte Richtung -nämlich an die Cote de Azur. Sie hat seit den Zeiten einer Brigitte Bardot nichts von ihrem besonderen Reiz verloren, denn man muß ja nicht unbedingt nach St. Tropez hineinfahren. Die von mir ausgearbeitete Route führt über meist wunderschön gelegene Sträßchen durch alte Eichenwälder und später Weinfelder nach le Lavandou (östlich von Hyeres) dann an der Küste entlang weiter ostwärts bis Canadel und auf der D 27 wieder nördlich über reizvolle Strecken zurück. Gesamtlänge der Tour über 200 km.... Diese Tour führt genau wie die Tour "Meer 2" an den schönsten Küstenabschnitten bis ca. Cannes entlang. Erreicht werden diese Abschnitte jeweils über schöne Inlandstrecken. Die Küste selbst lädt an vielen Stellen zum Baden - oder zum Flanieren ein. Manche der Badestellen sind nur mit etwas Kletterei zu erreichen, weil sie -insbesondere bei der 2ten Tour tief unterhalb der Küstenstraße liegen.
Versprochen- es gibt auch einsamere Stellen
Blick auf Cannes bei der Tour entlang des Esterel- Gebirges
Die Tour Meer 2 schließt in etwa an die erste Tour zum Meer an, läßt dabei bewußt den Abschnitt St. Tropez/St. Maxim aus und beginnt etwa in Frejus. Sie erschließt die rote Felsenküste des Massif de L`Esterel und schwenkt vor Cannes, bei La Napoule, wieder ins Inland Richtung Startort. Dieser Küstenabschnitt wird an vielen Stellen von den Villen und schloßartigen Gebäuden der Reichen und Schönen beherrscht- schließlich liegt er vor Cannes, bekannt wegen seiner Filmfestspiele. Ich bin zwar schön- aber weder reich noch Schauspieler- deshalb verweigerte mir die Gesellschaft den Zutritt. Aber was solls- schließlich ist mein Heimatort auch schön. Wer diese Tour für sich übernehmen möchte, sollte die Wegpunkte in der Gegend um Tourtour und Ampus (auf dem Hinweg) überprüfen. Hier spielt z.B. der Rider 2 je nach Kartensoftware ein bißchen verrückt, was aber für den, der es weiß, kein Problem mehr ist. Insgesamt sind auch hier mehr als 200 km (220 etwa) zu "erfahren". Neben der eindrucksvollen roten Felsenküste des L`Esterel Gebirges gibt es auf dem Rückweg als Bonbon die Fahrt entlang des Lac de St. Cassien- ein schöner Süßwassersee, an dem man sich noch einmal das Salzwasser abspülen kann. Als letztes Kapitel dieser Urlaubsreise möche ich noch einmal auf die Umgebung von Regusse- die schönen Seen und andere Sehenswürdigkeiten eingehen. Der schönste Badesee liegt nicht weit von Regusse entfernt (ca. 15 km)- der Lac de Esparron, wie der Name schon sagt, bei Esparron gelegen. Ein weiterer See mit einem Kieselstrand ist der Lac de Quinson, landschaftlich sehr schön, nur 10 km entfernt, aber doch ziemlich kalt. Das ist aber noch lange nicht alles, denn die beste aller Ehefrauen ist genauso neugierig auf schöne Touren und schöne Ziele wie ich. Ein weiteres Ziel, nämlich ein Wasserfall, ist die Cascade von Sillans....
Cascade von Sillans- nicht sehr bekannt und deshalb um so schöner.
Unterhalb des Wasserfalls von Sillans wartet eine fast tropisch zu nennende Flußlandschaft, die mich an den Film "Das Dschungelbuch" erinnert
Nun bleibt noch der Hinweis auf etliche Touren im nahen Umfeld von Regusse, die auf stets tollen Strecken durch Eichenwälder zu Orten führen, die alle auf ihre Art etwas zu bieten haben. Mal sind es die typisch provenzialischen Märkte, die meist einmal pro Woche (gelegentlich auch Sonntags, wie z.B. in Salernes) stattfinden oder alte Burgen und Befestigungen sowie ungewöhnliche Höhlenlandschaften, z.B. Cotignac. Am Ende kehre ich noch einmal zum Anfang zurück und zeige hier (Canyon.itn) eine Tour auf, wie man sie rund um den Canyon machen könnte, ferner noch ein Link zu einem Campingplatz ( http://www.camp-du-verdon.com/d.html )am anderen Ende des Canyons unmittelbar bei Castellane, dass sich so zu Fuß erreichen läßt. Teuer und gut ausgestattet -aber sehr einsam- sind Campingplätze am Retenue de Qinson (westlich vom Lac du Croix). Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass ich ein 2 tes Mal im kommenden Jahr diese Region mit dem Motorrad aufsuchen werde. Ich habe das sichere Gefühl, dass es noch eine Menge zu entdecken gibt. Tags für diesen Artikel: Urlaub Kommentare
Ansicht der Kommentare:
(Linear | Verschachtelt)
Ach ja, Sisteron, der Verdon und das Esterel, da kommen Erinnerungen hoch und zwar besonders schöne Erinnerungen. Die Region hat jedenfalls soviel schöne Landschaft, dass man sie allein in einem Urlaub niemals vollständig entdecken kann.
Viele Grüße
Bastian
Eine schöne Ecke Frankreichs. Ich war auch schon öfters dort.
Gruß Ralf
http://www.motorroller-info.de/html/provence_2012_1.html
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
|
Suche Kategorien Schlagwort-Wolke Kommentare
zu 02.03.2024, 17:26 Uhr
zu 22.11.2020, 13:23 Uhr
zu 19.11.2020, 18:06 Uhr
Fredis Touren- und
Schraubertipps
zu 13.10.2020, 18:55 Uhr
Hi,ich fahre die Tiger auch
und bin begeistert. Ich
möchte mich herzlich für den
TIP mit der Abpolsterung des
Fahr [...]
zu 05.04.2020, 15:44 Uhr
Hallo Fredi, ich habe gerade
den Bericht über den
Anlassertausch u. die
Probleme dazu auf Korsika
gelesen. Wenn du [...]
zu 17.02.2019, 18:01 Uhr
Erster Umbau Yamaha XJ900
Diversion/Verbesserung
Fahrbarkeit - Fredis Touren-
und Schraubertipps
zu 27.11.2018, 12:54 Uhr
Sehr guter Beitrag, kein
Gesabbel.
Vielen Dank
zu 28.08.2016, 07:06 Uhr
Hallo,
danke für den klasse
Bericht.
Ich werde mir
jetzt das 410er kaufen und
war auf der Suche nach
Erfahrungsb [...]
zu 07.08.2016, 16:03 Uhr
was soll ich viel ... außer
...
Ein herzliches Danke!
Eigentlich habe ich das
Handbuch zum 400er gesucht,
aber [...]
zu 11.07.2016, 08:39 Uhr
Meine 900er
(T709/Einspritzer-) Tiger
hat bei 120000 km nur einen
einzigen kleinen Defekt
gehabt, nämlich bei 8000
[...]
zu 10.08.2015, 14:25 Uhr
Hi Fredi
Schöne
Alternative zum sonst immer
im September von uns
besuchten Südfrankreich,
werde ich mir mal mer [...]
zu 06.08.2015, 11:45 Uhr
Hallo Alfred
Mir ist gesagt
worden das ich mein navi tt.
An ZündungsStrom anschließen
soll kannst du mir viellei
[...]
zu 01.06.2015, 14:48 Uhr
Super Seite! Weiter
so.
Grüße aus dem schönen
Niedersachen.
zu 26.05.2015, 17:38 Uhr
Hallo,
habe Tyre
installiert, es wird aber
keine Karte
angezeigt.
Bitte um Hilfe.
Archive Lieb-Links |
Fredis Touren- und Schraubertipps am : Neues Inhaltsverzeichnis 2018