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Winterpause für das Moped

Fredis Touren- und Schraubertipps

Winterpause für das Moped

Geschrieben von Alfred Vorbeck in Technik
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Jedes Jahr neu: Einwintern - ja/nein/aber wenn, dann wie?

überarbeitet 04./2022

Fahren im Winter/Kurzanleitung fürs Motorrad

Im Zeitalter der Saisonkennzeichen - aber auch sehr guter Winterbekleidung für Motorradfahrer ist das alte Thema der Einwinterung des guten Stücks oder doch des Ganzjahresfahrens aktuell wie eh und je. Nach dem Motto -Nur die Harten komm in Garten- oder dem mitleidigen Blick auf die Warmduscher stimme ich weder der einen noch der anderen Fraktion zu. Mein -gutes- Motorrad war mir im Winter dank Salzattacken im Bergischen Land in den Monaten 12 bis einschließlich 2 einfach zu schade. Dafür benutzte ich was Altes. Heute- 2010/11 lasse ich die Diva durchrollen, denn bei einem Versicherungsbeitrag von schlappen 57 € nutze ich die schönen Tage im Winter auch noch. Seit 2012 sind es bis Heute (2022) mehrere Triumph Tiger geworden, die ich auch im Winter fahre.

Nun gibt es aber für den Ganzjahresfahrer in den Wintermonaten  auch ein paar Kleinigkeiten, mit deren Hilfe es dem Motorrad in der kalten - und vor allen Dingen feuchten Jahreszeit Gutes tun kann. Deshalb zuerst dazu ein paar kleine Tipps:

Vor Beginn der Wintersaison kann ein Wechsel auf neues Öl ( für den echten Winterfahrer einer niedrigeren Viskosität) erfolgen. Ein Viertakter mit mehr als 2 Zylindern ist dabei mit 10W-40 meistens gut bedient. Dabei können Synthetiköle niedrigerer Viskosität, die nicht für das Motorrad zertifiziert sind (als nicht der JASO-Norm entsprechen)  je nach Motorradtyp zu einer Gefahr für die Mehrscheibenölbad- Kupplung werden. Bei Zweizylinder Motoren, die luftgekühlt sind, kann das dünnere Öl einerseits das Startverhalten verbessern (Motor dreht beim Starten leichter), andererseits aber erhöhten Ölverbrauch nach sich ziehen. Das muss nicht so sein. Beispielsweise springt die BMW GS 1150  bei Temperaturen um den Nullpunkt besser an (Teilsynthetik 10W-40) - und braucht dennoch nicht mehr Öl. Die Angaben zum Öl in den Bedienungshandbüchern stellen in der Regel nicht auf dieses Extrem ab oder sind nicht mehr aktuell. Im ebenfalls hier behandelten Thema -Öl...kann man dazu mehr nachlesen.

Wassergekühlte Motoren brauchen Frostschutz. Ihre Kühler und Ausgleichbehälter liegen vielfach ungünstig und lassen sich schlecht befüllen. Deshalb wird vergessen, den Frostschutzgehalt zu prüfen. Selbst in der aktuellen -Motorrad- -zeitung fehlt darauf ein Hinweis. Also- bitte daran denken.

Fahren im Winter bedeutet auch, allen Materialien des Motorrades von Stahl bis Kunststoff Grausamkeiten anzutun. Das gilt ganz besonders, wenn Fahrten nach Streusalzattacken erfolgen und die Straße  schon wieder etwas feucht ist. Zur Vorbeugung gönnt man seinem Moped dann im unteren Rahmen und Fahrwerksbereich etwas Kettenspray. Das schätzt eben auch Kippständer, Bolzen und Schweißnähte vor Korrosion. Chromteile, Knotenbleche, Lenker, Spiegel usw. sollten mit Sprühöl eingenebelt werden. Nach -nassen- Ausfahrten ist eine gründliche Wäsche mit anschließender Gebläsetrocknung die beste Vorbeugung gegen Rostfraß und Salzangriffe. Natürlich nicht mit dem Hochdruckstrahler auf Lagerstellen halten....

So - nun vernünftige Funktionsbekleidung an-  und Abfahrt.

Einmotten für den Winter- aber wie?

Die Zeiten haben sich geändert- und zwar zum Besseren. Vor 30 Jahren war es wirklich besser, wenn die Maschine halb  oder sogar ganz zerlegt wurde. Das kann man getrost vergessen.

Das Motorrad wird in einem gut belüfteten trockenen Raum (nicht beheizt) untergestellt und mit einer atmungsaktiven Plane geschützt (gibt es z.B. bei Louis). So kann es 3-4 Monate ohne großartige weitere Maßnahmen verbleiben und wird im Frühjahr wieder anspringen. Ein paar Kleinigkeiten gibt es aber schon. Kraftstoff von heute ist mit Zusätzen versehen, die sich nicht so schnell verflüchtigen, wie das Benzin selbst. Bio-Zusätze (Ethanol) wie sie bei E5 oder E10 vorhanden sind, stellen in manchen Fällen ein besonderes Problem an Gummi- oder Kunststoffleitungen dar-auch verstärkte Korrossion soll hier und da die Folge sein. Additive lagern  sich manchmal als film- oder geleartige Substanz in Vergasern oder Einspritzanlagen ab und führen dann zu Startproblemen.. Ist der Raum geheizt, wird die Gefahr eher noch größer. Es ist also immer noch empfehlenswert, den Vergaser zu leeren (ältere Mopeds) oder vor dem Einmotten einen chemischen Zusatz (Obenöl) in den Tank zu füllen, der das Ausfällen dieser Zusatzstoffe verhindert.Wenn man den Benzinhahn schließen kann, lässt man den Motor laufen, bis er mangels Kraftstoff abstirbt- so zum Beispiel bei der Diversion. So spart man sich Gestank und Matscherei. Allerdings gab es weder bei meiner FZ 600 noch bei meiner XJ 900 bisher solche Kraftstoffprobleme- bei den heutigen Triumph Tigern schon gar nicht. Die konnte ich bisher gereinigt und mit frischem Öl versehen in die Ecke stellen, im Frühjahr hervorholen und abfahren. Dagegen verlangte meine ältere VX 800 etwas mehr Liebe und Sorgfalt.

Ich halte es nach eigener Erfahrung aber nach wie vor für sinnvoll, vor der Stilllegung den Ä–lwechsel durchzuführen, es sei denn, man hat wirklich nur 2-3000km hinter sich gebracht. Auch hier ist wieder individuell auf Baujahr und Art des Motorrades so wie andere individuelle Merkmale Rücksicht zu nehmen.

Deshalb hier eine allgemein gültige Kurzanleitung (Reinigung/Ölwechsel erledigt):

Tank füllen, ggf. speziellen Korrosionsschutz zusetzen- bei Kunststofftanks nicht unbedingt erforderlich, die sollten nicht befüllt werden.

Luftdruck um 0,3 bar erhöhen

Aufbocken/Räder möglichst wenig belastet - frei müssen sie heute nicht unbedingt sein

Je nach Modell Benzinhahn zu

WD 40 oder anderes Spray in die Auspuffrohre sprühen

Alle Chromteile einnebeln oder dünn mit Vaseline einschmieren (Schweinerei aber gut)

Ich decke meine Maschine dann auch in der Garage zusätzlich mit einer atmungsaktiven Plane ab. Ehrlich gesagt wärde es ein altes Baumwollbettlaken auch tun.

Wenn die Elektrik intakt ist, bleibt die Batterie wo sie ist, nachdem sie noch einmal geprüft und geladen wurde. Moderne Batterien halten das auch aus, ohne sie nachladen zu müssen - schwierig wird es dann, wenn stille Verbraucher Strom ziehen. Das sollte jeder für sich überprüfen. Ich empfehle für einen solchen Fall den Anschluss eines kleinen Gerätes (weniger als 10€ teuer) an die Batterie zur Ladungserhaltung. Der Vorschlag, Batterien auszubauen, stammt aus der Äa alter Bleiakkus, die man hin und wieder mit destilliertem Wasser nachfüllen musste (und konnte). Da es die kaum noch gibt, kann der Ausbau der Batterie im Winter nur noch dann ein Tipp sein, wenn die Maschine selbst in einem maroden Gebäude abgestellt wird (feucht, kalt usw.).

Ist die Batterie schwer erreichbar (z.B. bei meiner XJ 900 Diversion) sollte man sowieso gleich ein festes Verbindungskabel mit Ladesteckdose vorsehen. Den Einbau habe ich an anderer Stelle beschrieben.

Der Spritzer Öl in das Kerzenloch schadet in der Regel nicht, ist aber so zu sehen, wie die Sache mit den Batterien. Wir haben kaum noch Graugusszylinder, in denen innerhalb kurzer Zeit die Kolben festrosten konnten. Außerdem kommt man an die Zündkerzen oft genug nur unter größten Schwierigkeiten heran. Deshalb- in der Regel kein Ä–l in das Kerzenloch.

Diese Liste ist nicht vollständig, sondern nur eine Grundlage.

Ein wirklicher Liebhaber wird seinem Schatz natürlich einen Platz unter dem Weihnachtsbaum einräumen und mit Gaben aller Art überhäufen. Das Lied "Stille Nacht  Heilige Nacht "intoniert auf einer offenen Auspuffanlage, gefühlvoll gedreht am Gasgriff wird bei fast jeder Familie den Glanzpunkt des Weihnachtsfestes setzen. In diesem Sinne auf ein schönes Frühlingserwachen.

 
Tags für diesen Artikel: überwintern, einmotten, motorrad, Technik, Werkstatt, winterpause, winterschlaf
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